11.Dez.2017 - ein schwarzer Tag für Österreich
Kurz hat den Gesundheitsschutz auf dem Altar der Tabakindustrie geopfert
und auch gleichzeitig das Umweltressort abgegeben.
Die Verbesserung des Jugendschutzes, die er als Feigenblatt verwendet,
ist gar keine Bundeskompetenz und war schon früher von den Ländern
beschlossen worden. Kurz wusste, dass Bevölkerung und ÖVP-Landeshauptleute für die
rauchfreie Gastronomie eintraten und hat sich trotzdem von Strache (mit
der Androhung einer Volksabstimmung zu Ceta) über den Tisch ziehen
lassen. Nur ein Teil der Wirte und Trafikanten unterstützte Strache, der eine Verbotsdebatte einer Fortschrittsdebatte vorzieht.
Als Außenminister wusste Kurz schon lange, dass wir mit der
rauchfreien Gastronomie Verpflichtungen erfüllen sollten, die Österreich mit der Ratifizierung des
WHO-Rahmenübereinkommens zur Tabakkontrolle eingegangen war (völkerrechtlich verbindlich). Es war ihm
auch bewusst, dass Österreich 2018 mit dem Vorsitz in der EU und dem
Vorsitz in Genf bei der Europagruppe des WHO-Rahmenübereinkommens in der
Auslage stehen wird und mit Inkrafttreten des Tabakgesetzes von 2015 (am
1.5.2018) endlich die Schlusslichtposition verlassen hätte können, die es
seit 2007 beim Ranking der Tabakkontrolle durch die Europäischen
Krebsligen einnahm. Statt diese Chance zur Verbesserung der Reputation
Österreichs zu nutzen, die schon in der ersten schwarz-blauen Regierung
und durch die folgenden Korruptionsskandale Schaden genommen hatte, gab
er dem nikotinsüchtigen Strache in allen Punkten nach und überließ ihm
auch noch das Gesundheitsministerium, um unsere internationale Blamage zu vervollständigen.
Scheinheilig wird eine Verbesserung beim Jugendschutz vorgegeben, die
nicht überwacht wird, ganz im Sinne der Tabakindustrie.