Nur der Tabakindustrie!
Denn damit sinkt
das sichtbare Rauchen und seine soziale Akzeptanz in der
Öffentlichkeit, Rauchen wird als Luftverschmutzung bewusst und
die
Verführung Jugendlicher (inklusive der Lehrlinge im
Gastgewerbe)
wird erschwert. Raucher sind weiterhin herzlich in Lokale eingeladen,
nur der Rauch bleibt draußen. Auch
kleinen
Lokalen droht dadurch
kein wirtschaftlicher Schaden.
Für das rauchende Personal sind
Rauchverbote ein
Motiv zum
Aufhören
und mit ihrem Tabakkonsum sinken auch ihre
Krankenstände. Die Wirte entdecken, dass sie anstelle der
wenigen
uneinsichtigen Raucher andere Kunden gewonnen haben, dass ihr
Umsatz
nicht sinkt und sie sich Reinigungskosten sparen. Kunden- und
Mitarbeiterzufriedenheit steigt, aber es werden insgesamt weniger
Zigaretten konsumiert. Langfristig gehen durch rauchfreie Lokale auch
die
Raucherraten
in der Bevölkerung um etwa 20% zurück. Deshalb
wünscht sich nur die Tabakindustrie Raucherkneipen,
ohne Rücksicht auf das Personal, das dort servieren soll.
Diesen
Arbeitnehmern zweiter Klasse soll nicht wie allen anderen das Recht
zugestanden werden, schadstofffreie Luft zu atmen.
Gesundheitsgefährdungen
durch Passivrauchen sind für KellnerInnen mehrfach
nachgewiesen.
An Arbeitstagen scheiden nichtrauchende Angestellte im Gastgewerbe bis
zu 25-Mal mehr Nikotin
im Harn aus als an ihren freien Tagen und
bis zu 4,5-Mal mehr tabakspezifische
Karzinogene.
Sogar an
arbeitsfreien Tagen lässt sich bei diesen Arbeitnehmern, die
unfreiwillig Tabakrauch einatmen müssen, noch immer eine
erhöhte Ausscheidung von krebsfördernden Nitrosaminen
im Harn
nachweisen. In dieser Atmosphäre entwickeln sie ein
erhöhtes
Risiko für Lungen- und
Brustkrebs
und vor allem für Herzkreislauferkrankungen. Schon im Verlauf
einer Arbeitsschicht lässt sich ein signifikanter Abfall der
Lungenfunktion
durch Passivrauchen beobachten, was sich nach Einführung eines
Rauchverbotes signifikant bessert. Auch die Gesundheit der
Gäste
(die in
Österreich nur die Wahl zwischen einer Raucherzone und einer
Passivraucherzone haben) ist durch Tabakrauch
gefährdet.
Schlagwortspender
("Selbstverantwortung statt Bevormundung")
müßten konsequenterweise
Geschwindigkeitsbeschränkungen
auf Autobahnen und die
Gurtpflicht abschaffen, denn die Bürger sollen selbst
entscheiden
können, wie
schnell sie fahren wollen: Wenn dabei andere umkommen, Pech gehabt, es
wird ja
niemand gezwungen, Auto zu fahren.
Auch in
Österreich haben einige
Politiker endlich die Zeichen der Zeit und den berechtigten Wunsch der
Bevölkerungsmehrheit nach rauchfreier Atemluft
erkannt. Vorkämpfer waren die Ärztekammer
und der Steirische Landesrat Dr. Hirt, der
sich durch
Falschmeldungen der Tabakindustrie nicht täuschen
ließ, die
über Gastgewerbe- und
Wirtschaftskammervertreter verbreitet wurden. Bei der Umfrage in
Österreich von Help-TV, an der
sich über 100 000 Menschen beteiligten stimmten 69%
für ein
totales
Rauchverbot in Lokalen. Eine mit 67% vergleichbare Zustimmungsquote
wurde vor dem Verbot (2004) in Irland erhoben. Schon ein Jahr nach
Einführung des
Rauchverbotes war die Zustimmung in Irland auf 93% gestiegen und betrug
selbst bei Rauchern 80%. Das Gesetz bezeichneten 96% als Erfolg (89%
der Raucher) und 98% fanden, dass die Arbeitsplätze dadurch
gesünder
wurden (94% der Raucher). Ähnliche Erfahrungen machten
Italien
(Zustimmung stieg von 83 auf 90%) und
Bayern.
Nur in Österreich hat die Tabakindustrie
noch immer die Arbeitgeberverbände der Gastronomie erfolgreich
für ihre
eigenen Zwecke eingespannt.
Gesündere Angestellte im Gastgewerbe nach dem Rauchverbot:
Kalifornien,
Irland,
Norwegen,
Schottland,...