Mehrere
Studien zeigen, dass die Tabakindustrie mit Oraltabak (auch "Lutschtabak" oder "Spucktabak")
einen neuen Markt unter Jugendlichen
erobern will, wobei die Risikoreduktion beim einzelnen Raucher als Vorwand dient, den Markt
zu vergrößern und die Profite zu steigern, ohne Rücksicht auf die
Gesamtwirkung in der Population.
Eine Repräsentativstudie an U.S. Männern im Alter von 11-19 Jahren wies nach, dass die Konsumenten von Oraltabak innerhalb von 4 Jahren in 23.9% zu Rauchern wurden: im Vergleich zu Kontrollpersonen um 3.45-Mal häufiger (Vertrauensintervall der Odds Ratio 1.84-6.47). Dagegen blieben > 80% der jungen Raucher bei der Zigarette und nur 2.4% wechselten zu Oraltabak [Tomar SL. Is use of smokeless tobacco a risk factor for cigarette smoking? The U.S. experience. Nicotine Tob Res. 2003 Aug;5(4),561-9]. Somit hatte Oraltabak kaum eine positive Wirkung in der Rauchertherapie und dient vielmehr als Einstiegsdroge zum Rauchen.
Das Deutsche
Krebsforschungszentrum weist darauf hin, dass die Erfolge der
Schwedischen Tabakkontrolle mit Snus nichts zu tun haben und der
"rauchlose Tabak" bei Zigarettenrauchern eher zu Mehrfachabhängigkeit
als zum Ausstieg aus der Nikotinsucht führt. Der abwechselnde
Konsum von Kautabak und Zigaretten führt zu einem
größeren Herzinfarktrisiko als Zigarettenkonsum allein.