Philip Morris muss Ex-Raucherin 300 Millionen Dollar zahlen
so gross ist die Schlagzeile.
Wenn
in 6 Monaten oder 3 Jahren (oder auch, wenn die Raucherin längst
verstorben ist), in der 3. Instanz die Summe auf $100000 geschrumpft
ist und die Rechnungen der Anwälte diese Summe bei weitem
überschreiten, steht das nicht mit einer riesen Schlagzeile in der Zeitung.
Das ist die typische Meinungsmache unserer Presse: 300
Mio hört sich so übertrieben an, das viele denken "die arme
Tabakindustrie" oder "wie ungerecht - wie übertrieben" vor dort wird
dann schnell auf Rauchverbote übertragen: "die armen Raucher" und "wie
übertrieben und kleinlich."
Phillip Morris und die anderen Tabakkonzerne haben - soweit ich weiß - noch nie eine solche 9-stellige Summe bezahlt.
Tatsächliche Zahlungen, und davon gibt es nur wenige, liegen im 6-stelligen Bereich.
In
den USA sind Anwälte anders als hier an der Summe beteiligt, so das der
Geschädigte nie die anerkannte Summe voll in die Hände bekommt,
manchmal vielleicht die Hälfte davon.
Was macht jemand, der tötlich erkrankt ist, mit $50000? Das reicht meist nicht einmal für den Hospitzaufenthalt!
Ich
selber war an einer Rechtssache in Florida beteiligt. Der Rechtsstreit
wurde vom Gegner absichtlich verschleppt, dauerte am Ende ca. 3 Jahre.
Ursprünglich ging es um $15000 Mietrückstände. Davon bekamen wir als
Kläger am Ende $7500 und mußten über $30000 Anwaltskosten selber
tragen. So sieht die Rechnung vor US-Gerichten häufig aus!
W. Weege