Österreich in den Klauen der Tabakindustrie
Die Antwort Stögers auf eine parlamentarische Anfrage zum Schutz der Kinder vor der Tabakindustrie zeigt sein völliges Versagen. Wenn uns Faymann nicht endlich von diesem Gesundheitsminister erlöst, ist diese Partei für gesundheitsbewusste und kinderliebende Menschen nicht mehr wählbar. Stöger weicht allen Fragen aus und verbreitet sich nur zum Rauchertelefon, obwohl er wissen sollte, dass WHO, Weltbank und ENSP der gesamten Rauchertherapie nur 10% der Wirksamkeit aller Tabakkontrollmaßnahmen zubilligen und dass laut Eurobarometer 2012 nur 37% der Raucher in Österreich in den letzten 12 Monaten einen Aufhörversuch machten (im Schnitt aller 27 EU-Länder waren es 60%); dass 27% der Raucher in Österreich ihre Motivation aufzuhören mit ärztlichem Rat, 21% mit Rauchverboten in Lokalen und 11% mit Rauchverboten am Arbeitsplatz in Zusammenhang brachten, aber nur 1% mit dem Rauchertelefon. Ähnliche Ergebnisse ergab die Befragung erfolgreicher Exraucher. Und selbst an diesem geringen Erfolg des Rauchertelefons hat das BMG nur einen kleinen Anteil (es beteilgte sich erst relativ spät und nur mit einem geringen Anteil an seiner Finanzierung. Bis 2006 scheiterten alle  Versuche der Ärzteinitiative, eine Finanzierung für ein Rauchertelefon in Wien ins Leben zu rufen, vor allem weil StR. Brauner davon nichts wissen wollte). 
Das BMG schreibt jetzt stolz: "...2011 startete ein Delphi-Verfahren...": Dazu lud der Alkoholexperte Alfred Uhl auch Vertreter der Tabakindustrie ein (und im übrigen fast keine Nikotinsuchtexperten).


Dzt. versagen nicht nur beide Regierungsparteien bei der Tabakprävention, sondern auch die Opposition. Denn nur die Grünen drängen auf ein generelles Rauchverbot in der Gastronomie (1586/A[E]):
Dr. Glawischnig und ihre FraktionskollegInnen plädierten für die Abschaffung von Zigarettenautomaten (1584/A[E]) und für weitere effiziente Maßnahmen, um Kinder und Jugendlichen vor den negativen gesundheitlichen Folgen von Tabakkonsum und dem Passivrauchen zu schützen ( 1070/A[E]). Aber die übrigen Oppositionsparteien beharren noch immer darauf, den Gastwirten selbst die Entscheidung zu überlassen, ob sie ihr Lokal als Raucher- oder als Nichtraucherlokal führen wollen (1066/A[E]).