Von September bis Dezember 2017 antwortete Sebastian
Kurz auf mehrere Anfragen von verschiedenen Seiten:
"Nach jahrelangen Diskussionen und
Zwischenlösungen hat sich die Bundesregierung im Jahr 2015 mit dem
generellen Rauchverbot in Lokalen auf eine Lösung geeinigt. Um die
Betroffenen nun nicht wieder zu verunsichern, werden wir an dieser
Entscheidung, die mit drei Jahren Vorlaufzeit im Mai 2018 in Kraft
tritt, klar festhalten. Wir sind davon überzeugt, dass
Österreich nicht länger Schlusslicht in Europa sein soll,
auch in Verantwortung für die junge Generation. Wir setzen
darüber hinaus auf Vorsorge und Prävention und auf die Hilfe
vor allem für junge Menschen, erst gar nicht mit dem Rauchen zu
beginnen. In diesem Zusammenhang danken wir auch für all Ihren
Einsatz für einen starken Nichtraucherschutz im Land."
Der frühere Rektor der Medizinischen Universität Graz und jetziges Mitglied
im ÖVP-Club, Univ.Prof. Dr. Josef Smolle
sagte über das Versagen von Aufklärungskampagnen beim Rauchen:
("Kleine Zeitung" vom 10.01.2017, Seite: 8, Ressort: Tribüne)
Das Märchen von den unwirksamen Verboten
Der seit Tagen
diskutierte Vorschlag der Familienministerin, das Schutzalter
bezüglich Tabakkonsum auch in Österreich auf 18 Jahre zu
erhöhen, ist vernünftig und auch längst
überfällig. Prompt wird wieder die Legende von der
angeblichen Wirkungslosigkeit von Verboten aufgewärmt. Dieses
Märchen entstand mit dem Aufkeimen tiefenpsychologischer
Interpretationen, die den Blick für die Zwiespältigkeit
vieler Lebenssituationen geöffnet haben. Dabei wurde gleich
manches pauschal ins Gegenteil verkehrt. Jeder Straftäter sei in
Wirklichkeit ein Opfer, und eben jedes Verbot würde das untersagte
Verhalten erst recht fördern. Zutreffend? Wohl kaum: Die zwischen
1938 und 1945 „erlaubten“ Verbrechen gegen Leib, Leben und
Menschlichkeit sind zu anderen Zeiten, in denen sie
glücklicherweise wirksam verboten waren und sind, verschwindend
selten.
Oder als harmloseres
Beispiel die Gurtenpflicht: Erst seitdem man nicht mehr unangegurtet
Auto fahren darf und das auch sanktioniert wird, wurde das Gurtanlegen
populär – und hat mitgeholfen, jährlich Hunderte
Menschenleben zu retten.
Und bei Suchtmitteln?
Verbotenes hat zwar einen Reiz, aber der dominierende Effekt ist ein
anderer: Was erlaubt ist, wird in großem Umfang und
selbstverständlich gemacht, und es lockt die jeweils nächste
Schranke, um auch noch übertreten zu werden.
Generationen
österreichischer GesundheitsministerInnen mussten sich auf
Aufklärungskampagnen beschränken. Der daraus resultierende
unfreiwillige „Feldversuch“ dokumentiert das Versagen.
Während man in den
meisten zivilisierten Ländern die Wirksamkeit rechtlicher
Maßnahmen längst bewiesen hat, ist Österreich, wo man
mit Verboten allzu lange gezögert hat, zum traurigen Weltmeister
mit der höchsten Zahl jugendlicher Raucher geworden. Und dann im
Zusammenhang mit einer lebensgefährlichen Suchterkrankung noch von
freier Entscheidung zu sprechen, ist nicht bloß Zynismus.
Es ist verantwortungslos.
Lügen haben Kurze
Beine. Wie Kurz an
die Macht kam, wieso Nehammer
2019 auf Tauchstation ging und wie Sebastian Kurz 2021
die Macht behielt.