Haben Sie mal daran gedacht, immer weniger
zu rauchen, um dann am Ende
ganz aufzuhören? Vorsicht Falle!Wenn
Sie Ihren Zigarettenkonsum reduzieren, erzeugen Sie in Ihrem
Körper einen Mangel an Nikotin. Sie merken das daran, dass Sie ein
Verlangen spüren. Das Gehirn übersetzt diese Empfindung mit:
Ich
brauche eine Zigarette.
Als Sie diesem Bedürfnis noch jedes Mal nachgekommen waren,
verschwanden der Gedanke und die negative Empfindung sofort wieder.
Jetzt wollen Sie aber reduzieren. Vielleicht nehmen Sie sich vor, nur
noch jede zweite Zigarette zu rauchen. In der Zwischenzeit, den
"Lücken", kommt jedoch das Verlangen hoch. Sie werden unruhig,
können
sich schlecht konzentrieren und werden missmutig. Kurzum: Sie haben
immer wieder Entzugserscheinungen!
Warum aber tun Sie sich das an? Ist es wirklich angenehmer, sich den
ganzen Tag zu quälen, als die Sache ein für alle mal zu
lösen?
Rauchen ist nicht nur eine Gewohnheit, sondern eine Sucht. Wenn Sie
jetzt denken: Weniger rauchen bedeutet weniger Sucht, dann ist das ein
fataler Irrtum. Im Gegenteil. Je weniger Sie der Sucht nachgeben, umso
größer wird das Verlangen! Die Sucht lässt nicht los,
klammert bis zum
letzten Glimmstängel!
Ein zweites Argument spricht gegen das Reduzieren: Alle
tatsächlich
gerauchten Zigaretten werden für Sie umso wichtiger, je weniger
Sie
rauchen. Die Befriedigung, der Genuss durch das Rauchen erscheint Ihnen
jetzt noch größer, denn Sie haben ihn sich sauer "verdient".
Doch das
ist eine Täuschung. Sie sind unverändert süchtig nach
Nikotin und Ihre
Befriedigung besteht lediglich darin, dass die Entzugserscheinungen mit
der nächsten Zigarette kurzfristig nachlassen.
Erinnern Sie sich eigentlich noch, wie es war, bevor Sie in diese
Abhängigkeit gerieten?
Meine drei Empfehlungen sind: Rauchen Sie zunächst weiter wie
bisher.
Zweitens: Setzen Sie sich bald einen Termin, an dem Sie ganz
aufhören.
Und drittens: Werden Sie wieder zu einem echten, zufriedenen
Nichtraucher, der Freude, Konzentration, Entspannung, Belohnungen und
Pausen erfährt - ohne ein Suchtmittel einzusetzen.
Quelle: Thomas Karow ist Freier Theologe, Heilpraktiker und
Coach
www. endlich-Nichtraucher-sein.de
http://www.rp-online.de/...
Anmerkung der Redaktion: Weniger rauchen kann vorübergehend bis
zum Rauchstopp Sinn machen, besonders bei stark abhängigen
Rauchern (Fagerström-Score > 6), die schon mehrere erfolglose
Aufhörversuche hinter sich haben. Aber alle Raucher sollten mit
ihrem Arzt einen Aufhörtag planen und bis dahin zu reduzieren
versuchen, indem sie zunächst die Zigaretten weglassen, die sie
bisher gewohnheitsmäßig und oft schon unbewusst bei
bestimmten Tätigkeiten wie Telefonieren, Zeitung lesen, Kaffee
trinken, etc. geraucht hatten. Danach sollten solche stark
abhängigen Raucher versuchen, für jede Zigarette ins Freie zu
gehen. Das kostet Zeit, ist nicht bei jedem Wetter angenehm, macht
ihnen das Rauchen und auch ihre Abhängigkeit stärker bewusst
und ermöglicht ihnen den letzten Schritt des völligen
Rauchstopps mit Vernichtung aller restlichen Zigaretten, Verschenken
der Aschenbecher und allem, was sie ans Rauchen erinnert. (Ohne diesen
kompletten Rauchstopp kommt es meist zum Rückfall in die
frühere Rauchgewohnheit mit langsamer Dosissteigerung, bis alles
wie zuvor und die Bemühung vergeblich war).