OTS251 5 II 0325 SPK0031 09.Jun 05
SPÖ/NR/
Schasching/WHO
begrüßt Beschluss zur Eindämmung des Tabakgebrauchs
Wien (SK) "Ich bin sehr froh darüber, dass wir hier einen
gemeinsamen Beschluss fassen wollen", sagte SPÖ-Abgeordnete Beate
Schasching am Donnerstag im Nationalrat zur Regierungsvorlage zum
Rahmenübereinkommen mit der WHO zur Eindämmung des
Tabakgebrauchs. Schasching forderte Rauch-Kallat auf, auf allen Ebenen
Verbündete zu finden: "Wir müssen in allen Fraktionen
mithelfen, dass nicht diejenigen, die auf Gesundheit und positive
Einrichtungen hinweisen, und andere zum Nichtrauchen motivieren wollen,
das negative Image haben, sondern wir sollten daran arbeiten, dass das
als positiv gesehen wird", zeigte sich Schasching überzeugt.****
Schasching verwies auf Italien, wo rund um den Weltnichtrauchertag
500.000 Italiener auf Zigaretten verzichtet haben. Sie erinnerte an die
heftige Debatte im Jänner des Jahres zu den strengen italienischen
Nichtrauchergesetzen: "Ich meine nicht, dass wir unbedingt italienische
Verhältnisse brauchen, aber es ist bemerkenswert, was diese
Maßnahmen in unserem Nachbarland gebracht haben", betonte
Schasching. Österreich habe eine "österreichischen Weg" zu
gehen, man müsse sich vor allem auf "Imagewerbung" konzentrieren:
"Imagewerbung für das Nichtrauchen in den eigenen Fraktionen und
auf allen verschiedenen Ebenen der Gesellschaft", so die
SPÖ-Abgeordnete.
Imagewerbung allein ist zu wenig. Wenn
die Raucherrate wirklich gesenkt werden soll, sind auch Maßnahmen
wie in Italien nötig, welche die Tabakindustrie schmerzen.
Es gehe darum, viele Verbündete - auch in anderen Ministerien - zu
finden. So brauche Rauch-Kallat zur Umsetzung des
Rahmenübereinkommens den Landwirtschaftsminister, den
Finanzminister und den Wirtschaftsminister an ihrer Seite.
Schasching verwies außerdem auf eine internationale Studie zur
Tabakprävention, die zielführende Maßnahmen
festhält: "An der Spitze steht die
Tabaksteuererhöhung,
gefolgt von
rauchfreien Einrichtungen
und ausreichende
Finanzierung des
Nichtraucherprogramms", führte Schasching aus.
Diese Maßnahmen werden von allen
internationalen Experten als prioritär angesehen, auch von der
Weltbank empfohlen und sind in Österreich völlig
ungenügend.
Die SPÖ-Abgeordnete erinnerte an die Initiativen des
niederösterreichischen Gesundheitslandesrates, der mutig genug
war, das rauchfreie Spital zu erlassen.
Nachahmenswert für alle Landes-
und Stadtregierungen!
Sie bedankte sich auch bei SPÖ-Gesundheitssprecher Manfred
Lackner, der den Präsidenten des Nationalrats darauf hingewiesen
habe, dass die Abgeordneten im
Parlament im Haus beispielgebend wirken sollen: "Das betrifft nicht nur
den Rauch, sondern auch den Weihrauch der hier manches Mal aufsteigt.
Es ist gut, wenn man als gesetzgebende Körperschaft das
einhält, was man beschließt", betonte Schasching. (Schluss)
sk
Selbstbeweihräucherung
mittels teurer PR-Agenturen wäre für Politiker aller Couleurs
entbehrlich, wenn sie eine ehrliche und saubere Politik machen und auf
heuchlerische Lippenbekenntnisse verzichten.
OTS246 5 II 0289 VPK0017 09.Jun 05
Parlament/ÖVP/Gesundheit/Rauchen/WHO/
Rasinger: WHO-ABKOMMEN GIBT HILFEN
ZUR EINDÄMMUNG DES TABAKKONSUMS
Utl.: Jeder Raucher verliert im Schnitt acht Jahre seines Lebens
Wien (ÖVP-PK) - Das WHO-Abkommen betreffend das
Rahmenübereinkommen der WHO zur Eindämmung des
Tabakmissbrauches ist
ein sehr engagiertes internationales Papier, stellte heute, Donnerstag,
ÖVP-Gesundheitssprecher Abg. Dr. Erwin Rasinger bei der
Debatte im Nationalrat fest. 50 Prozent der Raucher sterben durch ihren
Tabakkonsum. Jeder Raucher verliere im Schnitt acht Jahre seines
Lebens, so Rasinger weiter. ****
Rasinger, selbst Arzt, verwies auf eine 49-jährige Patientin von
ihm, die seit Jänner an Bronchitis gelitten habe. Der Lungenarzt
habe dann ein Karzinom festgestellt, nun liege sie auf der Baumgartner
Höhe. Ursache dafür sei das Rauchen. "Das Quälende dabei
ist die Reaktion der Patienten: Warum gerade ich? Hätte ich nicht
früher etwas tun können? Das beantwortet nun diese
WHO-Konvention sehr gut", so Rasinger. Es sei wichtig, dass man gar
nicht mit dem Rauchen
anfange. Auch Österreich werde ab 1. Jänner 2007 seinen Teil
dazu leisten. Dann werde es nicht mehr möglich sein, unter 16
Jahren
Zigaretten beim Automaten zu erhalten, da der Kauf an eine Chipkarte
gekoppelt werde.
Zigarettenautomaten
verbieten ist die einzige Lösung, die mit modernem Jugendschutz
und den Zielen des WHO-Rahmenübereinkommens kompatibel ist.
Der Einstieg soll auch durch höhere Tabakpreise und durch
eine Ausweitung der Werbeverbote verhindert werden. Die WHO sage
deutlich, dass man den Menschen Hilfe zum Ausstieg geben soll.
Wichtig sei aber auch der Schutz der Passivraucher, im Haushalt oder
auch am Arbeitsplatz, verwies Rasinger vor allem auf das Personal in
der Gastronomie. Erfreut zeigte sich der Abgeordnete daher in diesem
Zusammenhang von der freiwilligen Vereinbarung mit der Industrie,
verpflichtend Nichtraucherzonen in Lokalen einzuführen.
Kollege Rasinger hat als Abgeordneter
schon so lange Erfahrung, dass er wissen sollte, dass derartige
freiwillige Vereinbarungen immer ein Misserfolg waren. Zur
ungenügenden Wirksamkeit von Nichtraucherzonen für
Arbeitnehmer- und Konsumentenschutz empfehlen wir ihm, sein Wissen
aufzufrischen und die Begründungen nachzulesen, warum 2001
der §30 ASchG (mit Unterstützung der Ärztekammer)
geändert wurde.
"Das Paket der WHO ist sehr engagiert und vernünftig."
Österreich sei mittlerweile der 67. Staat von 168 Ländern,
der diese Rahmenkonvention ratifiziere.
(Schluss)
OTS257 5 II 0199 VPK0018 CI 09.Jun 05
Parlament/ÖVP/Gesundheit/Rauchen/WHO/
Rauch-Kallat: TABAKPRÄVENTION -
VERNÜNFTIGER ÖSTERREICHISCHER WEG
Utl.: Nationalrat ratifiziert heute das WHO-Übereinkommen
Wien (ÖVP-PK) - Österreich ratifiziert heute als 67. von 168
Ländern das Rahmenübereinkommen der WHO zur
Tabakprävention.
später
als die Mehrzahl der EU-Mitgliedsländer
Dabei handelt es sich um das erste, internationale Abkommen zur
Tabakprävention. Einer von zwei Menschen, die ein Leben lang
rauchen, stirbt an den Folgen des Tabakkonsums. Vor allem Kinder sind
durch Passivrauchen gefährdet. "Als Gesundheitsministerin ist es
mein Ziel, möglichst vielen Menschen dabei zu helfen, mit dem
Rauchen aufzuhören und Jugendliche zu motivieren, gar nicht erst
zu beginnen", sagte heute, Donnerstag, Gesundheitsministerin Maria
Rauch-Kallat, im Plenum des Nationalrats.
Österreich habe bei der Tabakprävention eine Vorreiterrolle
übernommen und die geforderten Maßnahmen bereits vor der
Ratifizierung umgesetzt.
Österreich
liegt nach zwei EU-Berichten bei der Tabakpolitik unter 28 bzw. 30
Ländern jeweils an viertschlechtester
Stelle. Es hat die geforderten Maßnahmen noch nicht umgesetzt,
außer in Teilbereichen, wo es EU-Direktiven folgen musste.
"Ich bin froh über jeden Monat früher, in dem präventive
Maßnahmen zur Gesundheitsförderung gesetzt werden", betonte
die Gesundheitsministerin.
Als besonders erfreulich hob Rauch-Kallat in diesem Zusammenhang die
hohe Akzeptanz dieser Umsetzung durch die Gastronomie und die
österreichische Bevölkerung hervor. "Wir haben nicht den
strikten irischen oder italienischen Weg gewählt, sondern einen
vernünftigen österreichischen, der auf Bewusstseinsbildung,
der friedlichen Koexistenz von Nichtraucher/innen und Raucher/innen und
auf gegenseitiger Rücksichtnahme beruht", so die Ministerin
abschließen. (Schluss)
Das Programm "Höflichkeit und
Toleranz" wurde von einem US-Tabakkonzern entwickelt. Gleichzeitig
wurden Wissenschaftler bestochen, um Wirkungen des Passivrauchens zu
verharmlosen. Tabakkonzerne empfehlen auch, Nichtraucherkampagnen nur
an Minderjährige zu richten. Gleichzeitig erhöhen sie die
Begehrlichkeit durch das Erwachsenenprivileg und haben den
Zigarettenmarkt zu einem Markt für Kinder und Jugendliche gemacht.